Die Galleflüssigkeit wird von der Leber produziert und wird in nüchternem Zustand in der Gallenblase gespeichert und eingedickt. Bei Nahrungsaufnahme kontrahiert sich die Gallenblase und schüttet so die gespeicherte Galleflüssigkeit in den Dünndarm (genauer: Zwölffingerdarm) aus. Dort ist die Galle insbesondere für die Fettverdauung zuständig. Die Galleflüssigkeit kann in der Gallenblase auskristallisieren und so Steine bilden. Diese Steine können den abführenden Gang verstopfen, was zu krampfartigen Oberbauchschmerzen führt, meist direkt nach dem Essen oder auch nachts. Ist die Gallenblase länger gestaut kann sie auch entzünden.
Verstopfen Gallensteine den Hauptgallengang, führt dies zur Gelbsucht, da die Galle nicht mehr in den Darm abfliessen kann. Kurz vor der Einmündung in den Zwölffingerdarm verläuft der Hauptgallengang gemeinsam mit dem Bauchspeicheldrüsengang. Blockiert ein Gallenstein die gemeinsame Einmündung kann dies auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung zur Folge haben, welche eine ernstzunehmende Komplikation des Gallensteinleidens ist. Gallensteine ohne Beschwerden haben per se keinen Krankheitswert. Führen die Gallensteine jedoch zu typischen, immer wieder kehrenden Oberbauchschmerzen und/oder treten Komplikationen wie Gallenblasen- oder Bauchspeicheldrüsenentzündung auf, ist die Entfernung der Gallenblase angezeigt.
Meist reicht eine Sonographie (Ultraschall) aus, um Gallensteine nachzuweisen. Bei unklaren Fällen erfolgt häufig eine Magenspiegelung zum Ausschluss einer Magenentzündung. Sitzt ein Gallenstein im Hauptgang fest, wird der Stein mittels Endoskopie (ERCP – Spiegelung über den Magen zur Gallengangsmündung im Zwölffingerdarm) geborgen.
Laparoskopische / minimalinvasive Gallenblasenentfernung
Spitalaufenthalt: i.d.R. 2-3 Tage, bei Entzündung mit Antibiotikabedarf länger.